Seit es seit 2003 in Deutschland die Premium-SMS gibt, sind Anbieter für Klingeltöne und Hintergundbilder und ähnlichem wie Pilze aus dem Boden geschossen. Da gerade das Handy unter Kindern und Jugendlichen zu einem Must-Have wurde, hat sich hier ein großer Markt eröffnet. Über Premium-SMS-Dienste werden dann Klingeltöne und individuelle Inhalte angeboten. Meist in Verbindung mit einem Abo. So können die Jugendlichen via Premium-SMS einen Klingelton bestellen, welcher meist zwischen 2,99 Euro und 4,99 Euro kostet. So wurde die Werbung und der Markt in den Jahren 2004 bis 2006 regelrecht überschwemmt mit bekloppten Fröschen und besoffenen Elchen. Jedoch hat sich diese Welle bereits schon wieder normalisiert.
Doch wie macht Jamba eigentlich sein Geld? Jamba verkauft nicht direkt Klingeltöne, sondern Klingelton-Abos. Sehen die Kinder oder Jugendlichen also im Fernsehen die Werbung eines Klingeltones und schicken eine Bestell-SMS an Jamba gehen sie damit auch einen Vertrag mit dem Anbieter ein. Dieses Abo kostet im Monat 4,99 Euro. Da die Zielgruppe von Jamba in der Regel noch kein eigenes Einkommen hat, handelt es sich meist bei den Absendernummern um Prepaid-Karten. Für diese gibt es keine Rechnung oder Einzelverbindungsnachweise. Und so bekommt ein Großteil der 20.000 Kinder, die täglich bei Jamba bestellen, gar nicht mit, dass sie einen Abo-Vertrag geschlossen haben und wundern sich nur warum ihre neu aufgeladene Karte plötzlich so schnell wieder leer ist. Auch wird das Abo nicht gekündigt, wenn kein Guthaben auf der Karte. Jamba wartet einfach nur ab, bis die Karte das nächste Mal wieder aufgeladen wird und bucht dann alle ausstehenden Beträge ab.
Mit SMS Geld verdienen – Geht’s wirklich?
Auch der „kleine“ Mann findet im Internet die Möglichkeit mit der SMS Geld zu verdienen. So kann man sich Werbe-SMS schicken lassen, für welche dann pauschal ein Betrag gutgeschrieben wird. Dazu muss man sich nur bei einem Plattformanbieter anmelden und schon kann es losgehen oder auch nicht. Die meisten Anbieter vergeben pro empfangene SMS Guthabenpunkte. Diese werden im Profil gespeichert und bei einem bestimmten Punktestand erhält der Kunde eine Auszahlung.
Jedoch haben Recherchen ergeben, dass die Chance mit den Werbe-SMS „reich“ zu werden gleich null ist. Das Guthaben wird erst ab einem bestimmten Betrag meist 5 oder 10 Euro ausgezahlt. Es scheint allerdings schon eine Meisterleisung zu sein, diese Auszahlgrenze zu erreichen. Das liegt einfach daran, dass sich keine Sponsoren finden, die Kunden über SMS auf ihre Webseite locken wollen. Denn sie wissen genau, dass sich niemand diese kleinen Werbebotschaften durchließt, oder gar merkt. Deswegen kommen einfach keine Werbe-SMS auf dem Handy an und so steigt das Guthaben auch nicht. Aber dafür haben Sie ja ziemlich persönliche Daten in ihrem Profil eingegeben, wie zum Beispiel Name, Anschrift, Telefonnummer etc. Damit kann zumindest der Werbe-SMS-Anbieter etwas anfangen.
Eine andere, erfolgversprechendere Methode ist es einen eigenen SMS-Versand-Dienst oder Premium-SMS-Dienste zu realisieren. Dazu finden sich ebenfalls viele Plattformen im Internet. Die Möglichkeiten der Premium-SMS sind bereits länger gegeben, doch erst seit kurzem entwickelt sich dieser Dienst über die jugendliche Zielgruppe hinaus. Bei Premium-SMS zahlt der Nutzer einen erhöhten Betrag (z.B. 1,99 Euro/SMS) wovon eine Anbietervergütung an den Dienstleister ausgezahlt wird und es ihm ermöglicht wird verschiedenste Dienste anzubieten.
Typische Anwendungen sind:
SMS-Chat und Flirt-Dienste
Grundsätzlich funktioniert das Flirten per SMS ähnlich wie Kontaktanzeigen. Der Nutzer erstellt eine elektronische Visitenkarte und kann andere Mitglieder mit einem Synonym anflirten. Die eigene Handynummer wird dabei nicht veröffentlicht.
Bestellung von Newslettern, Wetter- oder Staumeldungen
Über solche Dienste können die Kunden einen Newsletter, Stau- oder Wettermeldungen auf ihr Handy bestellen. Wobei solche Dienste eher als Service für einen schon bestehenden Kundenstamm gedacht sind. Denn hier schicken die Nutzer meist nur einmal eine Anmelde-SMS, oder aktivieren den Dienst online. Gerade bei einem sehr großen Kundenstamm ist der Massen-SMS-Versand über Premium SMS am günstigsten.
Beispiele für Anbieter: amio / singletreffen.de
Bestellung von Logos, Klingeltönen, Java-Spielen u.v.m.
Bekanntestes Beispiel ist wohl Jamba. Die Nutzer bestellen via Premium-SMS Klingeltöne, Logos und Designs für ihr Handy. Dabei kostet eine SMS zwischen 2 und 5 Euro. Damit wird der gewünschte Stuff für das Handy bezahlt. Bei solchen Anbietern muss jedoch genau schauen, da viele die Premium-SMS als Vertragsabschluss für ein Abo verstehen, welches monatlich einen bestimmten Betrag kostet, der automatisch auf der Telefonrechnung aufläuft.
Beispiele für Anbieter: Jamba / TuneClub
Interaktive Gewinnspiele
Interaktive Gewinnspiele via Premium-SMS haben sich mittlerweile sehr verbreitet und sind besonders im Fernsehen sehr beliebt. So haben die Zuschauer die Möglichkeit eine SMS mit der Antwort an Sender zu verschicken, anstatt anzurufen. Eine Premium-SMS kostet bei gewinnspielen im Durchschnitt 50 Cent.
Beispiele für Anbieter: morecon / msn-com
Bezahlung von redaktionellen Beiträgen im Internet
Hier wird über die Premium-SMS lediglich eine Dienstleistung abgegolten.
Beispiele für Anbieter: morecon / VictorVox
Passwortvergabe und Registrierung für Internet-Communities
Auch hier dient die Premium-SMS lediglich als Service-Lösung für stark frequentierte Internet-Communitys. Denn die Kosten für den Premium-Massenversand sind wesentlich günstiger für den Betreiber, als mit üblichen Verträgen.
Die größten Anbieter für Premium-SMS sind derzeit: Mintnet, Skytel und mobilview. Aber auch bei den großen Netzbetreibern wie T-Mobile können Premium-SMS angemeldet werden. Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, welchen Dienst Sie über Premium-SMS anbieten möchten, können Sie alle nötigen Informationen von diesen Anbietern bekommen.
Was sind überhaupt Premium-SMS?
Premium SMS-Dienste sind über eine fünfstellige Nummer erreichbar, welche für alle Mobilfunkanbieter gelten. Diese Codes sind recht aufwendig und mit einem hohen Mindestumsatz verbunden (im vierstelligen Bereich). Für den Anfang würde sich deshalb ein Shared-Code anbieten, den sich mehrere Anbieter teilen und so nicht die kompletten Kosten für einen Short-Code einzeln getragen werden müssen. Jedoch haben diese den Nachteil, dass wenn der Kunde sich im Codewort vertippt, also zum Beispiel nicht Katja sonder Ktaja eintippt, die SMS nicht bei Ihnen ankommt. Auch der Auszahlbetrag der Shared-Codes ist geringer als wenn Sie einen eigenen Short-Code haben.
Welchen Dienst sie mit dem Short-Code/Shared-Code anbieten bleibt natürlich Ihnen überlassen. Bei einem Shared-Code liegt die Einrichtungsgebühr meist unter hundert Euro, ebenso wie die monatliche Grundgebühr. Ein eigener Short-Code kostet dagegen 1000 bis 2000 Euro im Monat. Die Auszahlung an den empfangen Premium-SMS liegt bei etwa 50 bis 60 Prozent.
Wer also klein anfangen und keinen finanziellen Ruin bei Nichtgelingen riskieren möchte, sollte sich zuerst einen Shared-Code zulegen. Die Laufzeit liegt bei minimal 3 Monaten und kann dann jeden Monat gekündigt werden. Die Kosten für die 3 Monate Mindestlaufzeit belaufen sich dann etwa auf 500 Euro.