Was sind das für Botschaften in den Kurznachrichten, die die Kleinen so in ihren Bann ziehen? Nichts Besonderes eigentlich: „Wie geht es dir?“; „Was machst du grad?“; „Ich möchte mit dir.“ Kinder halten so Kontakt, ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln. Auch wenn die Nachricht nicht erfreulich ist, so verbreitet sie doch das angenehme Gefühl, dass jemand an dich denkt.
Für Eltern mag der letzte Satz etwas eigenartig klingen, doch genau das ist es was Kinder bei dem Empfang von Nachrichten über das Mobiltelefon empfinden. Gerade Kinder nutzen das Handy intensiv als Kommunikationsplattform . in der Schule und in der Freizeit. Piepst das Handy mal nicht gehen den Kindern gleich ganz andere Gedanken durch den Kopf: „Denkt denn keiner an mich?“ Was früher mal das Poesie-Album war wird heute auch vom Handy übernommen und es werden täglich tausende Nachrichten mit kleinen Gedichten oder Videos verschickt. Gerade Kinder die noch keinen richtigen Bezug zum Geld haben, geben dafür auch 100 Euro im Monat aus.
Die Eltern ziehen bei dem Trend zum Kinder-Handy mit: Es ist eine wunderbare Kontrollstation für ihre Kinder, wenn auch eine teure. Aber Kinder denken nicht an diesen Aspekt und telefonieren sorglos drauflos. Und es ist gar nicht so selten, dass dann Rechnungen von hunderten von Euro zusammenkommen. Und was dann?
Dann hilft nur noch ein offenes aber hartes Gespräch zwischen den Eltern und ihren Kindern. Und hier heißen die Zauberwörter „Grenzen“ und „Verzicht“. Schon vor dem Kauf eines Handys für die lieben Kleinen sollten eindeutige Regeln aufgestellt werden. Denn so wie früher der Gameboy ist das Handy heute ein Statussymbol für die Kinder. Es ist mittlerweile auch nicht so selten, dass die Kinder regelrecht süchtig nach dem kleinen Kasten werden. So sitzen sie zusammen in einem Cafe und mailen sich gegenseitig SMS zu. Sie könnten auch miteinander reden, aber so ist es viel „cooler“.
Wie in vielen anderen Bereichen, in den Kinder Probleme haben können, ist es auch hier wichtig, dass sich die Eltern mit dem Thema auseinander setzen. Ein „Leg’s doch einfach weg“ hilft den Kindern hier nicht weiter. Doch damit es gar nicht soweit kommt, können Eltern schon im Vorfeld vorbeugen. So gibt es spezielle Verträge für Kinder. Diese beinhalten ein eingeschränktes Nutzungsvolumen was SMS und Telefonate angeht. Sonderrufnummern und Premium-Dienste können gesperrt werden. Aber auch Prepaid-Karten sind günstig für die Kinder, vor allem wenn sie diese selber verwalten müssen. Es kann halt nur vertelefoniert oder „versimst“ werden was an Guthaben auf der Karte ist. So bekommen die Kinder auch einen viel schnelleren Bezug zum Geld.
Hier noch einige Tipps
Legen Sie zusammen mit ihren Kindern Beträge fest, welche sie monatlich vertelefonieren oder „versimsen“ dürfen. Halten die Kinder sich nicht daran, können Sie beim Netzbetreiber nachfragen, ob er eine Sperre für einen bestimmten Betrag einrichten kann, bei vielen Netzbetreibern ist dies möglich. Eine andere Alternative sind Prepaid-Karten.
Bringen Sie Ihren Kindern ein Kostenbewusstsein bei. Zeigen Sie, was fünf Minuten Telefonieren und 50 SMS kosten und was sich die Kinder für das Geld kaufen könnten.
Haben Sie Ihrem Kind ein Prepaid-Handy gekauft geben sie monatlich nur einen festen Betrag für Aufladekarten bei. Den Rest muss das Kind vom Taschengeld bezahlen.
Wenn Sie zusammen mit Ihrem Kind Regeln bezüglich des Handys aufstellen, achten Sie stets darauf, dass es nicht zu viele sind und Ihr Kind die Regeln auch nachvollziehen kann.
Ggf. macht es auch Sinn, Ihren Kindern den Umgang mit Free SMS-Anbietern zu lehren. Beachten Sie diesbezüglich auch unsere Tipps zur Vermeidung von Abzocke per SMS.